Ein Rückzugsort für Bienen
Eine grüne Rasenflächen und Vorgärten mit Ziersteinen sind pflegeleicht und daher allgemein beliebt. Bienen fühlen sich in einem solchen Garten aber gar nicht wohl. Mit wenig Aufwand lässt sich jeder Außenbereich bienenfreundlicher gestalten.
Dabei wird schon eine gut geplante Kombination von saisonalen Blühpflanzen zum Nektarparadies. Bienen und Hummeln sind von Frühjahr bis Herbst auf Nahrungssuche. Bienen müssen dabei rund 200 Blüten besuchen, bis ihr Honigmagen gefüllt ist. Blumen und Blütensträucher mit zeitlich versetzter Blütezeit, sichern nicht nur die Nahrungsversorgung der Tiere, sondern sorgen auch für einen leuchtend bunten Garten. Viele Menschen wissen nicht, dass einige Blühpflanzen Bienen-freundlicher sind als andere: Zierpflanzen mit geschlossenen Blüten, wie Stiefmütterchen und Geranien bieten laut dem LAVES, Institut für Bienenkunde in Celle wenig oder gar keinen Nektar an. Daher wird empfohlen, sich gezielt zu erkundigen, welche Pflanzen attraktiv für Bienen sind. Dazu gehören beispielsweise Blühpflanzen wie Astern, Rittersporn oder Nelken. Auch Wiesen-Schwertlilie, Scharfgarbe, Rhododendron und einige andere Stauden sind empfehlenswert. Manche blühenden Gehölze, zum Beispiel Haselnuss, Holunder und Efeu stellen gute Nektarquellen dar, ebenso wie die Beerensträucher, Erdbeeren, Ackerbohnen, Kürbisgewächse oder Zwiebeln im Nutzgarten. Wer keinen Garten besitzt kann auf dem Balkon mit Goldlack, Kapuzinerkresse, Verbene und Löwenmäulchen eine kleine Bienenweide schaffen.
Besonders wohl fühlen sich die Bienen auch in einer bunten Wildblumenwiese. Eine gezielte Umwandlung von Teilen des englischen Rasens in Wildblumen-Inseln wird sogar zum echten Hingucker. Und auch Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin sind bei Hummeln und Bienen beliebt. Neben der Pflanzenauswahl im eigenen Garten lässt sich das allgemeine Gärtnerleben so gestalten, dass die nektarliebenden Insekten sich wohl fühlen: Dazu zum Beispiel verblühte Pflanzen-Stengel nicht ganz zurückschneiden, da einige wilde Bienenarten dort nisten oder schlafen. Kleine Teiche oder Wasserstellen bieten Wasserquellen für die Insekten. Wer im Garten Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel nutzt, sollte darauf achten bienenfreundliche Produkte zu kaufen. Mit der Ausbringung dann ebenso wie auf den Feld bis zu den Abendstunden warten, denn dann ist der Bienenflug beendet. Wer nicht nur Bienen anlocken, sondern seinen Garten insgesamt lebendiger gestalten möchte, kann den Insekten in einem eigenen Insekten-Hotel Unterschlupf bieten.