Agrarexporte weiter gesteigert
Die Ukraine hat im Jahr 2024 den Export von Agrargütern weiter gesteigert. Ausgeführt wurden Agrarprodukte im Gesamtwert von 24,7 Mrd. Dollar (21,56 Mrd. Euro); das waren 12% mehr als im Jahr zuvor. Der Exportwert des letzten Vorkriegsjahres in Höhe von 27,7 Mrd. Dollar (24,11 Mrd. Euro) wurde allerdings verfehlt, und zwar um 10,5%. Das geht aus einer detaillierten Exportstatistik hervor, die jetzt vom Agribusiness Club (UCAB) vorgelegt wurde.
Die meisten Agrardevisen verdiente die Ukraine im vergangenen Jahr mit dem Export von Sonnenblumenöl; dieser spülte 5,12 Mrd. Dollar (4,46 Mrd. Euro) in die Kassen. Knapp dahinter folgen Mais mit 5,07 Mrd. Dollar (4,41 Mrd. Euro) und Weizen mit 3,74 Mrd. $ (3,24 Mrd. Euro). Auf Rapssaat entfielen 1,85 Mrd. Dollar (1,61 Mrd. Euro), auf Sojabohnen 1,34 Mrd. $ (1,17 Mrd. Euro).
Aufholjagd bei Weizen
Nach einem Rekordergebnis im Jahr 2021 mit rund 5,1 Mrd. Dollar (4,44 Mrd. Euro) waren die Weizenexporte der Ukraine 2022 laut UCAB deutlich auf 2,7 Mrd. Dollar (2,35 Mrd. Euro) zurückgegangen. Doch trotz kriegsbedingter Einschränkungen bei der Ausfuhrlogistik konnte die Ukraine beim Getreideexport zuletzt weiter Boden gutmachen. Im Jahr 2024 lag das Ergebnis schon wieder leicht über jenem aus dem Jahr 2020 mit 3,6 Mrd. Dollar (3,13 Mrd. Euro).
Die ukrainischen Weizenexporte stellten 2024 einen Anteil von 8,2% des gesamten Welthandels mit dieser Getreideart, der sich auf 45,37 Mrd. Dollar (39,49 Mrd. Euro) belief. Damit schaffte es die Ukraine auf Platz sechs im Ranking der Weizenexporteure. Angeführt wird diese Liste von Russland mit einem Ausfuhrwert von 9,32 Mrd. Dollar (8,11 Mrd. Euro). Auf Rang zwei liegt Kanada; das nordamerikanische Land exportierte Weizen im Wert von 7,54 Mrd. Dollar (6,56 Mrd. Euro) und lag fast gleichauf mit der EU, die auf 7,52 Mrd. Dollar (6,54 Mrd. Euro) kam.
EU wichtigster Abnehmer
Ein Drittel der Exporteinnahmen aus Weizen wurden im Handel mit der EU erzielt. Nach wie vor spielt die Ukraine aber auch eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit Asiens und Afrikas. Auf Indonesien entfielen 13% der Weizenlieferungen, auf Ägypten 10%. Allerdings gingen von 2023 auf 2024 insgesamt elf Absatzmärkte verloren. Dies führte dazu, dass sich die Exportaktivitäten stärker auf stabile Partner konzentrierten. Infolgedessen gingen 70% aller Weizenlieferungen in die fünf wichtigsten Zielregionen.
Garant für die umfangreichen Weizenexporte der Ukraine war im vergangenen Jahr einmal mehr der Korridor über das Schwarze Meer, der den Transport von 80% der Lieferungen ermöglichte. Rund 15% wurden über die Donauhäfen abgewickelt und 5% über die sogenannten "Solidaritätskorridore", also die Landwege. AgE

