Günstige Witterung in der EU
Die Landwirte in der EU haben dieses Jahr bei der Herbstaussaat überwiegend Glück mit dem Wetter. Das geht aus dem am Montag (27.10.) veröffentlichten Oktober-Bericht der Crop-Monitoring-Agentur der EU-Kommission (MARS) hervor.
In großen Teilen West- und Mitteleuropas dauert die Aussaat von Wintergetreide demnach unter insgesamt günstigen Bedingungen weiter an. In Deutschland und Polen ist die Aussaatkampagne trotz häufiger Regenfälle, die die Feldarbeit lokal unterbrachen, laut Bericht weit fortgeschritten. Es wird erwartet, dass die Aussaat aller Wintergetreide bis Ende Oktober abgeschlossen ist. In Frankreich läuft die Aussaat von Gerste und Weichweizen ebenfalls noch, verläuft aber etwas schneller als üblich. Bislang sind mehr als 60% der Flächen bestellt worden.
In den Beneluxländern wurde den Brüsseler Experten zufolge der Großteil des Wintergetreides ausgesät. Die Bestände sollen sich in gutem Zustand und anteilig bereits in der Bestockungsphase sein. In Tschechien und der Slowakei ist die Aussaat der Wintergerste abgeschlossen, während die Weichweizenaussaat kurz vor dem Abschluss steht. In Österreich liegt die Aussaatkampagne laut Agentur leicht hinter dem Zeitplan und nähert sich dem Ende. Auch in Irland soll das Ende absehbar sein, obwohl es noch im Oktober ungewöhnlich viel geregnet hat.
In Schweden ist die Aussaat dem Bericht zufolge abgeschlossen und die mit Weichweizen bestellte Fläche wird etwa 8% höher als der Fünfjahresdurchschnitt geschätzt. Berichtet wird von einem guten Zustand der Bestände, mit Ausnahme von Mittelschweden, wo überdurchschnittliche Niederschläge gefallen sind. Auch in Dänemark und den baltischen Staaten wurde die Winteraussaat der EU-Kommission zufolge unter günstigen Bedingungen abgeschlossen und die Kulturen haben sich gut entwickelt.
In Südeuropa hat die Aussaat laut MARS teilweise begonnen, mancherorts wartet man aufgrund von Trockenheit jedoch noch ab. In Ungarn ist die Aussaat in der zweiten Septemberhälfte gestartet worden, verzögert sich jedoch in den zentralen und östlichen Regionen aufgrund sehr trockener Böden, was zu ungleichmäßigem Auflaufen der Pflanzen führen könnte. Auch in Rumänien kommt die Aussaat nur langsam voran. Ursache sind der Agentur zufolge heftige Regenfälle, die die Feldarbeiten im Nordosten und entlang der Donau aufhalten. Übermäßig nasse Bedingungen beeinträchtigten laut Bericht auch Bulgariens Ackerbauern, die mit der Aussaat bisher nur lokal begonnen haben. Die Aussaat von Weichweizen in der Ukraine soll trotz Trockenheit im Osten bereits zur Hälfte abgeschlossen sein. Laut dem Ministerium für Agrarpolitik und Ernährung dürfte die bestellte Fläche in den von der Regierung kontrollierten Gebieten gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgehen.
Größere Weizenernte erwartet
Die Rapsaussaat wurde den Experten zufolge in Frankreich, Deutschland und Polen, den Hauptanbauländern der EU, planmäßig bis Mitte September reibungslos und unter insgesamt günstigen Bedingungen abgeschlossen. Im Folgenden ist es bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit und warmen Temperaturen zu einer raschen und gleichmäßigen Keimung gekommen. Kältere Temperaturen als üblich Ende September und Anfang Oktober haben laut MARS das Wachstum jedoch verlangsamt, sodass die Bestände nun in einem guten Stadium in die Winterruhe gehen.
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat am Donnerstag (23.10.) seine Schätzung für die globale Weizenernte 2025/26 erneut angehoben. Er geht nun von einer Produktion in Höhe von 827 Mio. Tonnen aus, 8 Mio. Tonnen mehr als bei seiner letzten Schätzung im Oktober. Schon in seinem damaligen Bericht hatte er seine Weizenschätzung um 8 Mio. Tonnen gegenüber der Vorhersage von August nach oben korrigiert. AgE

