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29.10.2025

Kontroverse über ehrgeizige Ziele

Der Plan der EU-Kommission, Junglandwirte künftig stärker zu fördern, stößt in den Mitgliedstaaten auf ein geteiltes Echo. Beim Treffen der Agrarminister am Montag (27.10.) gab es zwar eine breite Zustimmung für eine stärkere Förderung der Generationenerneuerung in der Landwirtschaft, bezüglich des finanziellen Umfangs gingen die Meinungen jedoch auseinander.
Immer wieder wurde von den Ressortchefs grundsätzlich angemerkt, dass es eine finanziell solide ausgestattete Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2027 brauche. Der Vorschlag, künftig 6% der Agrarfördermittel in Maßnahmen zur Förderung des Generationswechsels zu investieren, stieß bei mehreren Ländern auf Kritik. So erklärten etwa Bulgarien, Tschechien und Lettland, dass dieses Ziel sehr ambitioniert sei. Die Slowakei setzte den angestrebten Anteil an GAP-Mitteln für Junglandwirte mit der von diesen bewirtschafteten Ackerfläche in Relation. Da es lediglich um 1,5% der Fläche gehe, sehe man ein Missverhältnis. Außerdem kritisierte die Slowakei die Idee, Landwirten im Rentenalter Agrarzahlungen zu kürzen. Dadurch könne noch mehr Fläche in die Hände von institutionellen Investoren fallen.
Frankreich betonte, dass es zwar eine einheitliche Untergrenze für die Junglandwirteförderung brauche, den Mitgliedsstaaten nach oben jedoch gewisse Freiheiten gelassen werden sollten. Auch seien die Nationalstaaten und das EU-Parlament bei der Festlegung der Anforderungen stärker zu berücksichtigen. Lob für den Kommissionsvorschlag kam aus Slowenien und den Niederlanden.
Für Deutschland erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, dass man die Strategie intensiv prüfen werde. Er nutzte seine Redezeit außerdem, um für die kommende Agritechnica zu werben. AgE