Freihandelsabkommen unterzeichnet
Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und den südamerikanischen Mercosur-Staaten ist auf der Zielgeraden. Nachdem Anfang Juli die Verhandlungen abgeschlossen wurden, folgte am Mittwoch (16.9.) in Rio de Janeiro die Unterzeichnung des Vertrages durch die vier EFTA-Mitglieder Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein sowie die Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Allerdings müssen die nationalen Regierungen das Abkommen noch ratifizieren.
Laut dem Schweizer Wirtschaftsverband Economiesuisse werden mit dem Freihandelsabkommen Handelserleichterungen für 97% aller Lieferungen, die zwischen beiden Staatenbündnissen ausgetauschten werden, auf den Weg gebracht. Damit stärkte die Schweiz ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu einer dynamischen Wachstumsregion mit insgesamt rund 270 Mio. Verbrauchern. Das Abkommen sehe für 96% der Schweizer Exporte Zollsenkungen vor, entweder ab dem Inkrafttreten oder nach Übergangsfristen.
Damit verbessere sich der Marktzugang für zahlreiche Schweizer Produkte, von Käse über Maschinen und Medikamente bis hin zu Uhren, so der Verband. Die Zugeständnisse beim Import von Mercosur-Agrargütern blieben derweil verkraftbar. Auch im Bereich Nachhaltigkeit bringe das Abkommen Verbesserungen. Es enthalte ein umfassendes, rechtsverbindliches Kapitel über den Handel und die nachhaltige Entwicklung mit Bestimmungen zu Umwelt- und Sozialstandards.
Die Unterzeichnung des Abkommens erfolgt für die Schweiz nach Ansicht von Economiesuisse in einem entscheidenden Moment. Die hohen US-Importzölle auf Schweizer Güter stellten für viele Branchen und Regionen eine enorme Belastung dar. Nach Inkrafttreten des EFTA-Mercosur-Abkommens könnten die Schweizer Exporteure unter anderem hohe Zölle von jährlich über 155 Mio. sfr (166 Mio. Euro) einsparen. Deshalb sei die Schweizer Politik jetzt gefordert, das Mercosur-Abkommen ebenso rasch zu ratifizieren wie das Freihandelsabkommen mit Indien. AgE