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27.08.2025

Engpässe bei Treibstoff

Die Ukraine trifft mit ihren jüngsten Drohnenangriffen auf russische Ölraffinerien den Kriegsgegner gezielt an einem sehr wunden Punkt. Die Zerstörungen haben in Russland die Großhandelspreise für Benzin auf Rekordhöhen getrieben. Zugleich wurden Treibstoffengpässe ausgelöst, die mit der saisonalen Spitzennachfrage der Landwirte zusammenfallen, die sich gerade mitten in der Haupterntephase befinden. Die Nachrichtenagentur Reuters schätzt, dass bereits 17% der gesamten russischen Raffineriekapazität gestört sind; dabei gehe es um rund 1,1 Mio. Tonnen Treibstoff pro Tag.
Der Kreml hält den Ball erwartungsgemäß flach. Die Belieferung der landwirtschaftlichen Erzeuger laufe auf dem Höhepunkt der Erntekampagne "normal", heißt es in einem aktuellen Regierungsbericht. Vereinzelt gehe man in bestimmten Regionen gegen überhöhte Preisen an Tankstellen vor. Zudem wird Optimismus verbreitet. Zitiert werden Prognosen, wonach die Benzinproduktion im September die Nachfrage auf dem Inlandsmarkt schon wieder übersteigen wird. Dazu beitragen würden unter anderem Zukäufe aus Weißrussland.
Der stellvertretende Ministerpräsident der Russischen Föderation, Alexander Nowak, hat unterdessen das Energieministerium angewiesen, die Situation auf dem Markt für Erdölprodukte zu überwachen, um den Inlandsmarkt zuverlässig mit Kraftstoff zu versorgen und ein Gleichgewicht der Preise im Einzelhandelssegment aufrechtzuerhalten. Laut dem Energieministerium gilt derzeit für alle Marktteilnehmer ein Verbot der Ausfuhr von Benzin, auch für die Hersteller.; dieses könnte bis September verlängert werden. AgE