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15.08.2025

Anbau in EU gewinnt an Bedeutung

Die Europäische Union steuert beim Anbau von Ackerbohnen auf eine neue Rekordmarke zu. Darauf weist die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) unter Hinweis auf die Juli-Schätzung der EU-Kommission hin. Die Brüsseler Behörde erwartet in diesem Jahr eine Erntemenge von gut 1,43 Mio. Tonnen Ackerbohnen; verglichen mit 2024 wäre das ein Anstieg um 2,8%, während das Fünfjahresmittel von 1,24 Mio. Tonnen um rund 15% übertroffen würde. Das bisherige Rekordergebnis war im Jahr 20217 mit 1,38 Mio. Tonnen erreicht worden. Ausschlaggebend für den erwarteten Produktionsanstieg bei Ackerbohnen ist laut UFOP vor allem eine Vergrößerung der Anbaufläche in den größten Erzeugerstaaten. Insgesamt werden in der EU im laufenden Kalenderjahr rund 525.000 Hektar für den Anbau von Ackerbohnen genutzt; gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von etwa 23.000 Hektar. Frankreich dürfte laut der Schätzung in diesem Jahr der wichtigste Erzeuger von Ackerbohnen in der Gemeinschaft sein. Aktuell stellt die Kommission dort ein Aufkommen von rund 295.000 Tonnen in Aussicht; das wäre ein Plus von etwa 78.000 Tonnen oder 36%. Dahinter folgt Deutschland mit geschätzten 270.000 Tonnen, was ein Zuwachs von 26.000 Tonnen beziehungsweise 10,6% wäre. Zugleich würde die Bundesrepublik ihren Abstand zu Litauen, dem drittgrößten EU-Erzeuger, ausbauen. Im Jahr 2023 war Litauen nach Frankreich noch das zweitwichtigste EU-Anbauland für Ackerbohnen. Für 2025 rechnet die Kommission mit einer Erntemenge von rund 219.000 Tonnen; das Aufkommen des Jahres 2024 von 234.000 Tonnen würde damit um 15.000 Tonnen oder 6,4% unterschritten. Als Grund für diesen Rückgang werden voraussichtlich kleinere Erträge genannt; das Anbaureal wurde nämlich im Jahresvergleich ausgedehnt. Proteinpflanzen stärker fördern Die UFOP sieht in dem voraussichtlich höheren Aufkommen an Ackerbohnen das grundsätzliche Interesse der Erzeuger bestätigt, den Anbau von Körnerleguminosen beizubehalten oder sogar auszuweiten. Sie kritisiert jedoch, dass die Leistungen dieser Kulturart für die Biodiversität und die Vielfalt in der ackerbaulichen Fruchtfolge nicht sachgerecht und angemessen eingepreist würden. Deshalb begrüßt die UFOP Überlegungen der EU-Kommission zur Entwicklung einer europäischen Proteinstrategie. Diese müsse allerdings einen klaren Fokus auf die Proteinpflanzen sowie die heimischen Ölpflanzen Raps und Sonnenblumen haben, so die Förderunion. Nur so lasse sich die grundsätzlich positive Entwicklung fortführen, beispielsweise bei Ackerbohnen. AgE