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08.08.2025

300 Milliarden Euro müssen reichen

Mit dem im nächsten langfristigen EU-Haushalt vorgesehenen Agrarbudget wird man sich nach Einschätzung der SPD-Agrarpolitikerin Maria Noichl begnügen müssen. "Ich weiß, dass Landwirte das vielleicht nicht gerne hören, aber meiner Sicht muss jetzt das 300-Milliarden-Paket für die Landwirtschaft reichen - wir sind keine Traumtänzer", sagt die Europaabgeordnete im Interview mit AGRA Europe. Sie begründet ihre Position mit der steigenden Anzahl von Aufgaben, denen der nächste Mehrjährige Finanzrahmen (MFR) gerecht werden soll.
Wichtig wird es nach Noichls Einschätzung daher sein, die verfügbaren Mittel zielorientiert bei den Landwirten, die diese wirklich brauchen, auszugeben. "Zeiten der Gießkanne", so die Worte der langjährigen Europaabgeordneten, "können wir uns nicht mehr leisten". Zumindest eine kleine Chance sieht die SPD-Politikerin für die von Agrarkommissar Christophe Hansen im Vorfeld angepriesene verstärkt anreizorientierte Agrarpolitik.
Die WTO-Green-Box neu verhandeln
Mit Blick auf die Einkommenswirksamkeit von Umweltprogrammen fordert die SPD-Politikerin von der Europäischen Kommission Mut, um die Bedingungen der Green-Box der Welthandelsorganisation (WTO) neu zu verhandeln. "Es kann nicht sein, dass nur ein Ausgleich für den Mehraufwand für Ökosystemleistungen möglich ist. Wir brauchen echten Lohn für echte Arbeit zum Wohle der Gesellschaft."
Hinsichtlich der Ansätze der EU-Kommission, den Gestaltungsspielraum der Mitgliedstaaten bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu vergrößern, warnt Noichl vor einem Verlust an Einfluss des Europaparlaments. Zudem würde der Binnenmarkt beschädigt und Landwirte müssten je nach Mitgliedstaat mit sehr unterschiedlichen Förderkulissen klarkommen. AgE