Tierschutzbeauftragte vor dem Aus
Die erste Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung wird möglicherweise eine vorerst einmalige Episode bleiben. Dem Vernehmen nach soll der bis Ende Mai 2025 befristete Vertrag von Ariane Kari nicht verlängert werden. Die Tierärztin mit Zusatzqualifikationen im öffentlichen Veterinärwesen sowie im Bereich Tierschutz hatte ihr Amt am 1. Juni 2023 auf der Grundlage einer Entscheidung des damaligen Bundeskabinetts angetreten. Ursprünglich sollte ihre Tätigkeit im Rahmen der geplanten Novelle des Tierschutzgesetzes entfristet werden. Die Novelle ist in der letzten Legislaturperiode versandet.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, warnte die neue Bundesregierung davor, den Posten der Bundestierschutzbeauftragten auslaufen zu lassen. Schröder appellierte am Mittwoch (6.5.) an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, sich für eine Vertragsverlängerung des Amtes einzusetzen und damit "ein Zeichen des Vertrauens in Richtung der Millionen Tierschützerinnen und Tierschützer in Deutschland zu senden".
Schon jetzt sei das zuständige Referat im Bundeslandwirtschaftsministerium personell unterbesetzt. "Die drängendsten Herausforderungen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung, im Heim- und Wildtierschutz und auch Herausforderungen bei Tieren in der Forschung drohen unbeachtet und dadurch im schlimmsten Fall unbearbeitet zu bleiben", warnte der Tierschutzpräsident. Sollte das Amt der Bundestierschutzbeauftragten nicht verlängert werden, wäre das aus seiner Sicht "ein Rückschritt in der Tierschutzpolitik". AgE